Home Bürgerinfo Aktuelles Tourismus Veranstaltungen Annodozumol Kontakt Impressum
Jüdisches Leben
Jüdisches Leben in Arzheim 2
Von den in Arzheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen
(Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):
Gerda Abraham (1869-1940 Deportation nach Gurs, verschollen)
Johanna Abraham (1865-1942 Treblinka)
Julius Abraham (1896-1944 Auschwitz)
Margarete (Greta) Abraham (1907-1940 Deportation nach Gurs (verschollen)
Mina Dreifuß geb. Abraham (1858-1942 Theresienstadt)
Melanie Haas geb. Abraham (1894-1942 Auschwitz)
Salomon Oppenheimer (1870-1942 Theresienstadt)
Amanda Samuel (1872-1944 Internierungslager Noé in Südfrankreich)
Artikel aus "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der Rheinpfalz" vom 1. November 1938: "Aus Arzheim. Herr Samuel Abraham und Frau sind nach Esch-Alzette in Luxemburg
zu ihren Kindern ausgewandert, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Mit Dank quittieren wir einen Betrag, welchen er uns für die Armen, die ihm stets am Herzen lagen,
übergab. Möge der Allmächtige das Ehepaar Abraham beschützen. A.J."
Zur Geschichte der Arzheimer Synagoge
Bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts richteten die jüdischen Familien am Ort eine Synagoge ein. Einige Bürger beschwerten sich 1730 bei der Regierung in Bruchsal,
dass die Synagoge "mitten im Dorf aufgerichtet" sei und Juden aus benachbarten kurpfälzischen und zu Zweibrücken gehörenden Orten zu den Gottesdiensten nach Arzheim kamen. Von Seiten der
Regierung wurde geantwortet, dass die Synagoge zwar zurecht bestehe, aber es nicht erlaubt sei, dass die "ausländischen" Juden zum Gottesdienst kommen würden. Aus dem Jahr 1748 liegt eine
weitere Beschwerde vor. Die Juden am Ort hätten eine neue Synagoge in einem an der Hauptstraße gelegenen Haus eingerichtet. Dieses Bethaus würde wiederum von Juden aus Zweibrücken und
der Kurpfalz besucht. Da die Synagoge ohne Genehmigung der Behörden eingerichtet worden war, musste sie aufgrund der Beschwerde geschlossen werden.
Im 19. Jahrhundert war ein Betsaal wiederum in der Hauptstraße 36 eingerichtet. Dieser wurde bis 1884, dem Jahr der Einweihung der Landauer Synagoge benutzt. Danach besuchten die weniger
gewordenen jüdischen Personen in Arzheim die Synagoge in Landau. Es ließ sich leider nicht klären, ob die Synagogen jeweils im selben oder in verschiedenen Häusern eingerichtet waren.
Der Betsaal im hinteren Gebäude der Hauptstraße 36 blieb auch nach der Auflösung der jüdischen Gemeinde in  Arzheim erhalten. Im Vordergebäude lebte bis 1938 die Familie Abraham, die den
Raum als Abstellraum nutzte. Dann zog die Familie des Schornsteinfegermeisters Hermann Reichling ein. Nachdem Frau Auguste Reichling geb. Weber 1993 gestorben war, blieb das Haus
unbewohnt. 2003 wurde durch den neuen Besitzer des Anwesens ein Großteil der früheren Synagoge wegen Baufälligkeit abgebrochen. Erst durch den Abbruchantrag, der 2001 gestellt worden war,
wurde der ehemalige Betsaal wieder entdeckt. Auf Grund zahlreicher  (illegaler?) baulicher Veränderungen mit
verschiedenen Einbauten wurde das Gebäude nicht mehr unter Denkmalschutz gestellt. Vor dem Abbruch wurde eine
bauhistorische und fotografische Dokumentation vorgenommen.
FotosJüdische Musikanten aus Arzheim
(Quelle: Außenaufnahme aus O. Weber s. Lit. S. 49 [Archiv Fücks];
Außenaufnahme des Synagogengebäudes im Zustand von 1988 (Rückgebäude)
Innenansicht von 2001
Quelle: Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
 
   Homepage von LD-Arzheim   
Nr. 36 Fam. Abraham Synagoge Nr. 41 Fam. Abraham Synagoge Nr. 41 Fam. ? koscherer Metzger Nr. 1 Fam. Samuel  Nr. 1 Fam. Löb  LAGEPLAN geschichtliche Einordnung Jüdische Musikanten aus Arzheim Der aktuelle Antisemitismus in Deutschland ist keine Folge der Migration aus der arabischen Welt.  Er hat im Bewusstsein vieler eine Heimstatt. Er ist eine christlich-deutsche Tradition, die keine ausländische Hilfe braucht.